Bewerte alle Informationen – nicht nur den letzten Eindruck kurz vor Wettabgabe. Folgender Artikel erklärt, wie die Recency Bias deine Analyse beeinflusst und was der Nikolaus mit Sportwetten zu tun hat.
Was ist der Nikolaus-Effekt?
Die Recency Bias bewirkt, dass später eingehenden Informationen besondere Aufmerksamkeit zukommt. Der unmittelbare Zeitraum vor einer Beurteilung (z.B. das zuletzt Gehörte bei einer Präsentation) wirkt stärker ein, als länger zurückliegende Zeiträume.
Psychologen sprechen daher auch vom Nikolaus-Effekt, da Kinder kurz vor Nikolaus auffallend braver werden.
Was hat die Recency Bias mit Sportwetten zu tun?
Nehmen wir an, du machst am Montag deine Sportwetten-Analyse zum anstehenden Samstagsspiel Fortuna Düsseldorf – Hamburger SV, gibst jedoch noch keine Wette ab. Nach sorgfältiger Bewertung aller Teilaspekte rechnest du mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit einem Heimsieg. Am Freitag schaust du noch einmal ins Internet und liest in einem Artikel, dass Bobby Wood im Abschlussspiel 4 Tore erzielt hat. Die herausstechende Trainingsleistung des seit Monaten abschlussschwachen HSV-Stürmers bewertest du nun übermäßig positiv, so dass du sogar das Ergebnis deiner umfassenden Analyse aufgrund des letzten Eindrucks auf Auswärtssieg abänderst.
Tipps für eine professionelle Sportwetten-Analyse
Bewerte unbedingt alle Informationen innerhalb eines definierten Bewertungszeitraums mit gleichem Maß. Oftmals lassen wir uns beispielsweise zu stark von den Eindrücken des letzten Spiels beeinflussen. Nur weil der FC Bayern gegen den FC Augsburg zum ersten Mal in der Saison nur Unentschieden gespielt hat, bedeutet dies nicht, dass gleich eine Krise ansteht.
Stell dir vor, du sitzt in einer Unwetterzentrale: lerne zu unterscheiden, welche Information nur ein warmes Lüftchen und welche einen Tornado darstellt. Lass dir deine Beurteilungsstärke nicht von einer leichten Brise zum Wackeln bringen.
Quellen + Links
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