Selbstüberschätzung und emotionale Entscheidungen sind die Feinde einer professionellen Sportwetten-Analyse. Erfahre in diesem Artikel, wie man der Overconfidence bias entgegensteuern kann.
Was ist die Overconfidence bias?
Unter systematischer Selbstüberschätzung – overconfidence bias, overconfidence-Effekt – versteht man die Tendenz eines Menschen, mit großem Selbstvertrauen auf falschen Aussagen zu beharren und die Verlässlichkeit der eigenen Überzeugungen und Einschätzungen zu überschätzen.
Beispiel: Fragt man Autofahrer, ob sie sich zu den besten 30 Prozent zählen, antworten 80 Prozent mit „ja“. Diese Diskrepanz kommt zustande, weil Menschen dazu neigen, sich selbst und ihr Können zu überschätzen.[1]
Was hat die Overconfidence bias mit Sportwetten zu tun?
Positive Erfahrungen lassen Glücksgefühle frei. Dies führt dazu, dass man das Gefühl des Erfolges immer häufiger neu erleben will und daher das Risiko unterbewusst steigert.
Durch einen positiven Lauf steigert man sein „Wett-Selbstbewusstsein“ und hält sich für den größten Experten, was dazu führt, dass man sich von einer strukturierten Analyse abkehrt und mehr Bauchentscheidungen trifft. Dies ist ein gefährlich schleichender Prozess, dem es gegenzusteuern gilt.
Mein Tipp für ein professionelles Sportwetten-Mindset
Der Overconfidence-Effekt kann neutralisiert werden, indem du in deinen Analyseprozess einen gewissen „Selbstüberschätzungspuffer“ einbaust. Beispielsweise kannst du ein Prinzip festlegen, welches Wetten erst ab einem Value von 10 % zulässt. Für alle Values darunter, gibst du keine Wetten ab.
Entscheidend ist somit, dass du deine Emotionen unter Kontrolle hältst. Dabei sind positive Emotionen genauso trügerisch wie negative. Wenn du einen Puffer oder andere Controlling-Instrumente in deinen Analyseprozess einbaust, musst du dich auch an die einzelnen von dir selbst festgelegten Vorgaben halten. Auf dem Papier sind diese wertlos, solange am Ende deine schwankende Stimmung die Entscheidung trifft.
Den Verlockungen zu widerstehen und stattdessen ruhig und geduldig zu bleiben, ist nicht einfach – langfristig wirst du aber dafür belohnt. Mache einen Plan und halte dich mit eiserner Disziplin daran: „Stick with the plan!“
Quellen + Links
[1] http://lexikon.stangl.eu/4798/systematische-selbstuberschatzung/#gQlfE15H5WQrDBOq.99